Die Skala zur Messung von Arbeitszufriedenheit (SAZ; Fischer & Lück, 1972) war das erste standardisierte deutschsprachige Verfahren zur Messung von Arbeitszufriedenheit. Der SAZ unterscheidet zwar neun verschiedene Arbeitsfacetten, die sich aber empirisch nicht differenzieren lassen (Neuberger, 1975). Das bedeutet, dass der SAZ nur Aussagen über die allgemeine Arbeitszufriedenheit zulässt.
Zur Messung der Zufriedenheit werden den Befragten Aussagen über verschiedene Aspekte der Arbeit vorgegeben. Als Antwortformat werden fünfstufige Likertskalen verwendet, deren Anker sich je nach Item unterscheiden (s.u.). Neben der 37 Item umfassenden Langversion gibt es auch eine Kurzversion (SAZK), die aus den 8 trennschärfsten Items besteht.
Den vollständigen Fragebogen sowie detaillierte Informationen zum Verfahren finden sich hier.
Items des SAZK
Meine Arbeit macht mir wenig Spaß, aber man sollte nicht allzu viel erwarten.
richtig
ziemlich richtig
weder richtig noch falsch
ziemlich falsch
falsch
Ich habe richtig Freude an der Arbeit.
richtig
ziemlich richtig
weder richtig noch falsch
ziemlich falsch
falsch
Meine Arbeit läuft immer im gleichen Trott; daran kann man nichts machen.
richtig
ziemlich richtig
weder richtig noch falsch
ziemlich falsch
falsch
Was meinen Sie: Insgesamt gesehen: Würden Sie sagen, dass Ihre Arbeit wirklich interessant und befriedigend ist?
ja, sehr interessant
ziemlich interessant
weder interessant noch uninteressant
ziemlich uninteressant
sehr uninteressant
Gibt Ihnen Ihre Arbeit genügend Möglichkeiten, Ihre Fähigkeiten zu gebrauchen?
ja, sehr viele Möglichkeiten
ziemlich viele Möglichkeiten
weder noch
ziemlich wenige Möglichkeiten
sehr wenige Möglichkeiten
Sind Sie mit Ihren Aufstiegsmöglichkeiten zufrieden?
ja, sehr zufrieden
ziemlich zufrieden
weder unzufrieden noch zufrieden
ziemlich unzufrieden
sehr unzufrieden
Sind Sie mit dem Arbeitstempo zufrieden?
ja, sehr zufrieden
ziemlich zufrieden
weder unzufrieden noch zufrieden
ziemlich unzufrieden
sehr unzufrieden
Wenn Sie noch einmal zu entscheiden hätten, würden Sie dann den gleichen Beruf wieder wählen
ja, ganz sicher
ziemlich sicher
weder noch
ziemlich sicher nicht
ganz sicher nicht
Gütekriterien
Objektivität: Einige Items des SAZ sind mehrdeutig formuliert (z. B.: „Meine Arbeit macht mir wenig Spaß, aber man sollte nicht zuviel erwarten“), was sich negativ auf die Objektivität der Messung auswirkt.
Zuverlässigkeit: Für die Langform des SAZ werden Reliabilitäten zwischen .91 (Odd-Even) und .96 (Split-Half) berichtet, die jedoch vor dem Hintergrund der großen Itemzahl (37) zu interpretieren sind.
Dimensionalität: Faktorenanalysen weisen auf eine vierfaktorielle Struktur hin (Globale affektive Zustimmung und Selbstverwirklichung; Bezahlung; Belastung und Resignation; Firma und Vorgesetzter). Es ergibt sich jedoch immer ein besonders starker Hauptfaktor, der eine Interpretation der Ergebnisse als „Allgemeine Zufriedenheit“ nahelegt. Eine Betrachtung einzelner Dimensionen ist im SAZ ohnehin nicht vorgesehen. Der SAZ kann damit keine Hinweise auf Ursachen möglicher Unzufriedenheit geben.
Gültigkeit: Neuberger (1975) berichtet einen Zusammenhang zwischen dem Summenscore des SAZ und der Kunin-Gesichterskala (Kunin, 1955) von r = .65. Zusammenhänge zum Gehalt betragen im Mittel r = .24 und zu Fehlzeiten r = -.21. Der Zusammenhang zur Kündigungsneigung wird mit r = -.43 angegeben.