Die Theorie affektiver Ereignisse (engl.: affective events theory) beschäftigt sich mit der Rolle von Emotionen und Stimmungen im Arbeitskontext und ihrem Einfluss auf Arbeitszufriedenheit und Verhalten (Weiss & Cropanzano, 1996). Die Grundannahme der Theorie besagt, dass Arbeitszufriedenheit als Einstellung zur Arbeit zu verstehen ist (Weiss, 2002). Emotionen und Stimmungen (Affekte) bei der Arbeit werden zwar häufig mit Arbeitszufriedenheit gleichgesetzt, diese haben aber sowohl andere Ursachen als auch andere Konsequenzen (Wegge, Dick, Fisher, West, & Dawson, 2006). Der Theorie zufolge entsteht Arbeitszufriedenheit auf zwei verschiedenen „Routen“, von denen eine kognitiv und eine affektiv geprägt ist. Die folgende Abbildung gibt das komplette Modell wieder.
Kategorie-Archiv: Einflüsse
Studie zur Langzeitwirkung von Führungsverhalten auf Arbeitszufriedenheit
Dass sich das Verhalten von Vorgesetzten auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt, werden die meisten aus eigener Erfahrung bestätigen können. Auch empirische Studien konnten positive und negative Effekte von Führungsverhalten vielfach nachweisen (z. B. Judge & Piccolo, 2004; Schyns & Schilling, 2013). Die meisten Studien betrachten aber nur die unmittelbaren Auswirkungen von Führungsverhalten und können nichts über mögliche Langzeiteffekte aussagen. Eine Forschergruppe aus Norwegen (Skogstad et al., 2014) hat daher nun die Langzeitwirkungen von Führungsverhalten auf Arbeitszufriedenheit untersucht und ihre Ergebnisse in der Zeitschrift für Psychologie veröffentlicht.
Arbeitszufriedenheit und Bezahlung
Fragt man Menschen, wieso sie täglich zur Arbeit gehen, wird die Bezahlung als einer der häufigsten Gründe genannt (Jurgensen, 1978). Fragebögen zur Erfassung allgemeiner Arbeitszufriedenheit beinhalten in der Regel die Frage, wie zufrieden man mit seinem Gehalt ist. Zwar weiß der Volksmund, dass „Geld allein nicht glücklich macht“, aber laut Marcel Reich-Ranicki ist es immer noch besser, „in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn“. Auch auf Führungsebene wird der Bezahlung häufig eine große motivierende Wirkung nachgesagt (Saari & Judge, 2004). Dass Bezahlung und Arbeitszufriedenheit zusammenhängen, liegt also nahe. Aber stimmt dies tatsächlich?