Der Porter Need Satisfaction Questionnaire (PNSQ; Porter, 1961) ist konzeptionell eng die Bedürfnishierarchie Maslows (1943) angelehnt. Das Ausmaß der Arbeitszufriedenheit hängt demnach davon ab, inwiefern sich durch die Arbeit verschiedene Bedürfnisse befriedigen lassen. Der PNSQ berücksichtigt insgesamt fünf Bedürfniskategorien: Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse sowie Bedürfnisse nach Ansehen, Autonomie und Selbstverwirklichung. Da die physiologischen Bedürfnisse als befriedigt angesehen werden, wurden sie bei der Entwicklung des Fragebogens nicht berücksichtigt, sondern stattdessen das als wichtiger erachtete Bedürfnis nach Autonomie integriert.
Zu den fünf Bedürfniskategorien werden insgesamt 13 Fragen vorgegeben, zu denen die Teilnehmer/innen jeweils drei Aussagen machen sollen: „Wie viel ist momentan vorhanden?“, „Wie viel sollte vorhanden sein?“ und „Wie wichtig ist das für mich?“, wobei die dritte Frage nicht in die Berechnung der Arbeitszufriedenheit mit einfließt (Porter, 1962). Die Fragen sind jeweils auf 7‑stufigen Likert-Skalen mit den Ankern (min) und (max) zu beantworten. Die Zufriedenheit ergibt sich jeweils aus der Differenz von Soll- und Ist-Werten für die einzelnen Bedürfniskategorien. Je stärker die Soll- und Ist-Werte voneinander abweichen, umso geringer ist das jeweilige Bedürfnis befriedigt und umso niedriger die Zufriedenheit. Die mittlere Soll-Ist-Differenz aller Items kann im Sinne einer Gesamtzufriedenheit interpretiert werden.
Einige Aspekte des PNSQ sind problematisch (u.a. Imparato, 1972): (1) Es ist nicht klar, wie die Teilnehmer/innen die Frage „Wie viel sollte vorhanden sein?“ interpretieren. Hier könnte man sowohl an ein faires und angemessenes Ausmaß als auch an ein theoretisch mögliches Maximum denken. (2) Es wird angenommen, dass die Soll-Ist-Differenzen in allen Bereichen der Skala die gleiche Bedeutung haben. Zum Beispiel führen die Kombinationen 5;7 und 1;3 beide zu einer Diskrepanz von ‑2. Da die Soll-Werte aber stark mit der Wichtigkeit der Bedürfniskategorien zusammenhängen, erscheint diese Annahme unrealistisch. (3) Der PNSQ macht keine Aussagen über Fälle, in denen die Ist-Werte über den Soll-Werten liegen, obwohl solche Fälle empirisch zu beobachten sind (Ferreira, 2009). (4) Arbeitszufriedenheit basiert im PNSQ ausschließlich auf einem Abgleich von Soll- und Ist-Zuständen und damit auf kognitiven Prozessen. Dass ein großer Teil der Arbeitszufriedenheit auf Emotionen und Stimmungen basiert (Weiss & Cropanzano, 1996), wird somit vernachlässigt.
Eine deutschsprachige Version des PNSQ liegt mit dem Fragebogen zur Messung der Bedürfniszufriedenheit bei der Arbeit (FMBZ) vor (Weinert, 1998). Das Konzept des Soll-Ist-Wert-Vergleichs findet sich außerdem im Fragebogen zur Erhebung von Arbeitszufriedenheitstypen (FEAT; Ferreira, 2009).
Items des Porter Need Satisfaction Questionnaire (PNSQ)
Security Needs
- The feeling of security in my current position
Social Needs
- The opportunity, in my current position, to give help to other people
- The opportunity to develop close friendships in my current position
Esteem Needs
- The feeling of self-esteem a person gets from being in my current position
- The prestige of my current position inside the company
- The prestige of my current position outside the company
Autonomy Needs
- The authority connected with my current position
- The opportunity for independent thought and action in my current position
- The opportunity, in my current position, for participation in setting goals
- The opportunity, in my current position, for participation in the determination of methods and procedures
Self-actualization Needs
- The opportunity for personal growth and development in my current position
- The feeling of self-fulfillment a person gets from being in my current position (that is, the feeling of being able to use one’s own unique capabilities realizing one’s potentialities)
- The feeling of worthwhile accomplishment in my current position
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