Der Arbeitszufriedenheits-Kurzfragebogen (AZK) ist ein auf dem Zürcher Modell basierendes Verfahren, mithilfe dessen fünf der sechs postulierten Formen von Arbeitszufriedenheit bzw. ‑unzufriedenheit gemessen werden. Auch wenn der Name „AZK“ einen in sich abgeschlossenen Fragebogen vermuten lässt, besteht er nicht aus einem festgelegten Itempool. Bruggemann gibt lediglich Vorschläge für Itemformulierungen, die im Laufe der nachfolgenden Jahre von Bruggemann selbst und anderen Autoren um weitere Items ergänzt wurden. Auch die Scoring-Methode wird nicht eindeutig festgelegt, sondern variiert je nach Untersuchung. Häufig sollen die Probanden unter fünf Items das Item auswählen, das am besten auf sie zutrifft. Es besteht aber auch die Möglichkeit, alle Items auf einer fünfstufigen Likertskala beantworten zu lassen.
Kritik am Arbeitszufriedenheits-Kurzfragebogen
Der AZK wurde vielfach kritisiert (z. B. Neuberger & Allerbeck, 1978). Kritiker (auch Bruggemann selbst) bemängeln, dass sich die Pseudo-Arbeitszufriedenheit im AZK nicht operationalisieren lässt und daher nicht berücksichtigt werden kann. Da jeder Arbeitszufriedenheitstyp mit nur einem Item erfasst wird, sind die Items ungewöhnlich komplex formuliert, was sich negativ auf die Objektivität auswirkt. Verschiedene Autoren bezweifeln zudem, dass sich der Prozesscharakter des Modells durch Bruggemanns querschnittliche Methode abbilden lässt.
Beispielitems
Ich bin (eher) zufrieden mit meiner Stelle… Die Stelle hier entspricht nicht gerade meinen Bedürfnissen und Wünschen, aber es könnte viel schlimmer sein…
Ich bin (eher) unzufrieden mit meiner Stelle. Wenn sich da nicht bald etwas ändert, suche ich mir eine andere Stelle.
Quellen
Bruggemann, A. (1976). Zur empirischen Untersuchung verschiedener Formen von Arbeitszufriedenheit. Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 30, 71 – 74.
Neuberger, O., & Allerbeck, M. (1978). Messung und Analyse von Arbeitszufriedenheit: Erfahrungen mit dem „Arbeits-Beschreibungs-Bogen (ABB)“. Bern: Hans Huber.