Der Kurzfragebogen zur Erfassung von Allgemeiner und Facettenspezifischer Arbeitszufriedenheit (KAFA) folgt dem Konstruktionsprinzip des Job Descriptive Index und Arbeitsbeschreibungsbogens. Arbeitszufriedenheit wird darin nicht direkt gemessen, sondern aus wertenden Beschreibungen abgeleitet. Zu einem Oberbegriff (z. B. „Mein/e Vorgesetzte/r“) werden positive und negative Eigenschaften und Verhaltensweisen vorgegeben (z. B. „ist fair“ oder „ist da, wenn man ihn/sie braucht“), zu denen die Befragten jeweils angeben sollen, ob bzw. wie stark sie auf den Oberbegriff zutreffen. Die Arbeitszufriedenheit als evaluatives Urteil über die Arbeit bzw. Teilaspekte der Arbeit spiegelt sich in der Zustimmung bzw. der Nicht-Zustimmung zu den positiven und negativen Beschreibungen wider.
Porter Need Satisfaction Questionnaire (PNSQ)
Der Porter Need Satisfaction Questionnaire (PNSQ; Porter, 1961) ist konzeptionell eng die Bedürfnishierarchie Maslows (1943) angelehnt. Das Ausmaß der Arbeitszufriedenheit hängt demnach davon ab, inwiefern sich durch die Arbeit verschiedene Bedürfnisse befriedigen lassen. Der PNSQ berücksichtigt insgesamt fünf Bedürfniskategorien: Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse sowie Bedürfnisse nach Ansehen, Autonomie und Selbstverwirklichung. Da die physiologischen Bedürfnisse als befriedigt angesehen werden, wurden sie bei der Entwicklung des Fragebogens nicht berücksichtigt, sondern stattdessen das als wichtiger erachtete Bedürfnis nach Autonomie integriert.
Der Arbeitsbeschreibungsbogen (ABB)
Der Arbeitsbeschreibungsbogen (ABB) ist eine deutschsprachige Adaptation des Job Descriptive Index (JDI). Er besteht aus einer Liste mit insgesamt 79 positiven und negativen Adjektiven und kurzen Aussagen, zu denen die Teilnehmer jeweils angeben sollen, inwiefern sie auf ihre Arbeit bzw. die jeweiligen Arbeitsfacetten zutreffen. Ein kürzere Adaptation des ABB liegt mit dem Kurzfragebogen zur Erfassung von Allgemeiner und Facettenspezifischer Arbeitszufriedenheit (KAFA) vor.
Job in General Scale (JIG)
Die Job in General Scale (JIG) erfasst die allgemeine Einstellung zum Job mit 18 Items. Zudem existiert eine Kurzversion mit 8 Items (Abridged Job in General Scale; AJIG). Aufgrund ihres Itemformats (ja, nein, ?) kann die Job in General Scale zur JDI-Familie gezählt werden: Die Teilnehmer bekommen wertende Aussagen vorgelegt (z. B. „excellent“ oder „enjoyable“) und sollen dann angeben, ob diese auf ihren Job zutreffen oder nicht.
Fragebogen zur Erhebung von Arbeitszufriedenheitstypen (FEAT)
Der Fragebogen zur Erhebung von Arbeitszufriedenheitstypen (FEAT) basiert, wie der AZK, auf dem Zürcher Modell der Arbeitszufriedenheit. Auch er misst Zufriedenheit nicht auf einer eindimensionalen Skala, sondern erfasst qualitativ unterschiedliche Formen von Zufriedenheit, die sich aus der Kombination von vier Kernvariablen ableiten. Detaillierte Informationen zum FEAT finden sich auf der Seite der Autorin.
Arbeitszufriedenheits-Kurzfragebogen (AZK)
Der Arbeitszufriedenheits-Kurzfragebogen (AZK) ist ein auf dem Zürcher Modell basierendes Verfahren, mithilfe dessen fünf der sechs postulierten Formen von Arbeitszufriedenheit bzw. ‑unzufriedenheit gemessen werden. Auch wenn der Name „AZK“ einen in sich abgeschlossenen Fragebogen vermuten lässt, besteht er nicht aus einem festgelegten Itempool. Bruggemann gibt lediglich Vorschläge für Itemformulierungen, die im Laufe der nachfolgenden Jahre von Bruggemann selbst und anderen Autoren um weitere Items ergänzt wurden. Auch die Scoring-Methode wird nicht eindeutig festgelegt, sondern variiert je nach Untersuchung. Häufig sollen die Probanden unter fünf Items das Item auswählen, das am besten auf sie zutrifft. Es besteht aber auch die Möglichkeit, alle Items auf einer fünfstufigen Likertskala beantworten zu lassen.
Job Satisfaction Survey (JSS)
Der Job Satisfaction Survey (JSS) erfasst mit 36 Items die Arbeitszufriedenheit mit den neun Facetten Pay, Promotion, Supervision, Fringe Benefits, Contingent rewards, Operating conditions, Coworkers, Nature of work und Communication. Die Antworten werden auf einer sechsstufigen Skala von „stimme überhaupt nicht zu“ bis „stimme vollkommen zu“ gegeben.
Die Subskalen weisen mittelmäßige bis gute innere Konsistenzen zwischen .60 und .82 auf. Für das Verfahren liegen außerdem berufsgruppenspezifische Normen vor, deren Aktualität aber nicht überprüfbar ist. Der JSS ist in 18 Sprachen (aber nicht auf deutsch) verfügbar.
Minnesota Satisfaction Questionnaire (MSQ)
Der Minnesota Satisfaction Questionnaire (MSQ) erfasst insgesamt 20 verschiedene Facetten von Arbeitszufriedenheit. In der Langversion (100 Items) wird jede Facette mit fünf Items gemessen; in der Kurzversion (20 Items) wird lediglich das trennschärfste Item jeder Facette verwendet. Die Antworten werden auf einer fünfstufigen Likertskala von „sehr unzufrieden“ bis „sehr zufrieden“ gegeben.
Skala zur Messung von Arbeitszufriedenheit (SAZ)
Die Skala zur Messung von Arbeitszufriedenheit (SAZ; Fischer & Lück, 1972) war das erste standardisierte deutschsprachige Verfahren zur Messung von Arbeitszufriedenheit. Der SAZ unterscheidet zwar neun verschiedene Arbeitsfacetten, die sich aber empirisch nicht differenzieren lassen (Neuberger, 1975). Das bedeutet, dass der SAZ nur Aussagen über die allgemeine Arbeitszufriedenheit zulässt.
Job Descriptive Index (JDI)
Der Job Descriptive Index (JDI; Smith, Kendall, & Hulin, 1969) ist – im englischen Sprachraum – das am häufigsten verwendete Verfahren zur Messung von Arbeitszufriedenheit. Der JDI erfasst die Arbeitszufriedenheit mit den fünf Facetten Tätigkeit, Führung, Bezahlung, Kollegen und Aufstiegsmöglichkeiten. Neben der 72 Items umfassenden Langversion existiert eine Kurzfassung namens Abridged Job Descriptive Index (AJDI; Stanton et al., 2001), die 30 Items umfasst. Die deutschsprachige Version des JDI ist der Arbeitsbeschreibungsbogen (ABB). Ebenfalls zur JDI-Familie zählt die Job in General Scale (JIG), die im gleichen Itemformat die allgemeine Arbeitszufriedenheit erfasst.